Ratgeber Elektrofahrrad: worauf beim Kauf eines E-bike achten?
Unsere
aktuell lagernden Fahrräder und E-bikes kannst du hier anschauen.
Bei der Anschaffung eines Elektrofahrrades gibt es, außer die allgemeinen Punkte, die beim Kauf jedes Fahrrades zu berücksichtigen sind, noch
eine Reihe von Elektrorad-spezifischen Punkten, die zusätzlich zu beachten sind.
Ein Elektrofahrrad ist etwas ganz Angenehmes, vor
allem wenn du eine längere oder hügelige Strecke bewältigen mußt, aber auch in Wien oder in jeder andere Stadt wo du nur kürzere Strecken
hast aber dir gerne eine Hilfe leisten willst. Es gibt aber einige Stolperfallen beim Kauf eines Elektrofahrrades, die es zu vermeiden gilt.
Stadtradler in Wien hat die wichtigsten Punkte beim Kauf eines E-Bikes hier zusammengefasst.
- Elektrofahrrad, E-Bike, Pedelec, Elektrorad - sind das alle Synonyme oder gibt es da Unterschiede? Oft werden diese Begriffe
durcheinander und auch falsch benützt. Fangen wir mit dem Pedelec an. Dies ist ein Fahrrad mit elektrischer Unterstützung. Wenn
getreten wird, unterstützt der Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 km/Stunde, und wenn nicht getreten wird, gibt
es auch keine Unterstützung. Deswegen ist ein Pedelec auch für das österreichische Gesetz ein Fahrrad, dh. es gibt keine Versicherungs- oder Helmpflicht,
und für den Fahrer eines Pedelecs gelten die gleichen Gesetze wie für alle anderen Radfahrer auch.
Um sicher zu sein, dass es sich um ein im österreichischen Straßenverkehr legal zu benützendes Pedelec handelt, hält man am einfachsten
Ausschau nach dem europäischen Prüfzeichen CE - EN 15194: wenn das Elektrorad dieses Zeichen führt, entspricht die Ausrüstung der europäischen
Normierung, welche auch in Österreich als ÖNORM EN 15194 anerkannt ist.
Fast immer ist ein Pedelec gemeint,
wenn über ein Elektrofahrrad, Elektrorad oder E-Bike gesprochen wird (auch in dieser Website). Es gibt aber auch Elektrofahrräder in Ausführungen, bei denen das
Fahrzeug für das Gesetz nicht mehr als Fahrrad gilt. Da gibt es zum Beispiel Unterstützung ohne treten, oder etwa eine Unterstützung
bei Geschwindigkeiten über 25 km/Stunde. Und hier wird es kompliziert. Manche von diesen Elektrofahrrädern gelten als
Motorfahrräder und müssen zugelassen und versichert werden. Wieder andere dieser Elektrofahrräder entsprechen nicht den gesetzlichen
Anforderungen für Kraftfahrzeuge und können daher weder als Fahrräder noch als Kraftfahrzeuge auf öffentlichen Straßen benützt werden.
Also, bitte aufpassen beim Kaufen, dass du kein Elektrofahrrad kaufst, welches du nicht legal auf einer öffentlichen Straße benützen darfst!
Mehr Informationen über die Europäische Vorschriften für Pedelecs und andere Elektrofahrräder findest du in dem
White Paper von BIKE Europe (2017 - nur auf Englisch).
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Da ein Elektrofahrrad durch den Motor und Akku schwerer ist und auch meistens bei höheren Geschwindigkeiten benützt wird als ein
normales Fahrrad, soll das Elektrofahrrad robustere Rahmen, Vordergabel und Bremsen haben als normale Fahrräder.
Aufgepasst - es kommt immer wieder vor, dass (meistens billigere) Elektrofahrräder angeboten werden, bei denen Rahmen, Vordergabel oder
Bremsen nicht für die höhere Belastungen geeignet sind und daher sogar lebensgefährlich sein können. Bitte nur ein Elektrofahrrad kaufen,
welches auch explizit als eines gebaut ist. Vorsicht auch bei Aufrüstungs-Sets!
- Schau dir die Kabelführung des Elektrofahrades genau an. Sind die Kabel sauber am Rahmen, oder noch besser - im Rahmen - verlegt, so
dass diese sich nicht beim Abstellen verhaken und beschädigt werden?
- Ist der Akku leicht für das Aufladen zu entfernen, damit ich den Akku nicht unbedingt dort aufladen muss, wo das Elektrorad abgestellt
ist? Ist der Akku mit einem Schloß abschließbar, damit ich keine Angst haben muss, dass der Akku gestohlen wird, wenn
das Elektrofahrrad draußen abgestellt ist? Schließt der gleiche Schlüssel sowohl das Fahrradschloss als auch das Akkuschloss, oder brauche
ich für den Akku einen zusätzlichen Schlüssel? Ist das Aufladekabel leicht an den Akku anzuschließen? Bietet der
Hersteller nur eine Akkugröße an, oder habe ich auch die Möglichkeit, einen schwereren Akku auf dem Elektrorad anzustecken, falls ich
geänderte Anforderungen an die Unterstützungs-Reichweite des Akkus habe?
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Ist der abnehmbare Akku so platziert, dass das Risiko von Störungen bei dem Kontakt-Stecker des Elektrofahrrad-Akkus minimiert ist?
Der Kontakt-Stecker eines höher platzierten Akkus ist weniger Spritzwasser ausgesetzt als der Stecker eines niedriger platzierten Akkus.
Bei einem flach liegend platzierten Akku wird der Kontakt-Stecker beim Einsetzen des Akkus weniger schnell beschädigt als die Kontakte eines
aufrecht platzierten Akkus. Vor allem wenn du den Akku nicht beim Rad aufladen willst, wirst du den Akku für das Aufladen immer wieder
rausnehmen und einsetzen, und es ist daher wichtig, dass du eine Akku-Platzierung wählst, welche dir störungsfreie Benützung deines
Elektrofahrrades bietet.
Da die Platzierung des Akkus hinter dem Sattelrohr fehleranfälliger ist als die Platzierung unter dem Hintergepäcksträger, findet die Platzierung
des Akkus hinter dem Sattelrohr immer weniger Anwendung auf höherwertigere Stadt- und Trekking-Elektroräder.
Außerdem bewirkt die Akku-Platzierung hinter dem Sattelrohr, dass der Rahmen des Rades verlängert werden muss, um Platz für den Akku
zu machen. Dies bewirkt wieder, dass die Fahreigenschaften des Elektrorades etwas von den Fahreigenschaften eines normalen Rades mit kürzerem
Radstand abweichen. Auch dies ist ein Grund, warum die Platzierung hinter dem Sattelrohr von vielen eher als ein Auslaufmodell beim Elektrofahrrad
gesehen wird.
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Ist der Akku so platziert, dass der Schwerpunkt vom Rad für deine Ansprüche richtig ist? Eine tiefere Platzierung beim Rahmenakku
oder beim Akku hinter dem Sattelrohr bewirkt, dass der Schwerpunkt vom Rad eher tief liegt, was sich für das Fahrgefühl positiv auswirkt,
vor allem, wenn das Rad sehr sportlich gefahren wird (Sprünge, stehend Treten, usw.). Wenn das Rad im Stadtverkehr und/oder eher gemütlich
gefahren wird, ist der etwas höhere Schwerpunkt von einem Fahrrad mit einem Gepäckträgerakku völlig problemlos.
Ein Nachteil von einem Rahmenakku bei einem Tiefeinstieg-Rahmen ist der etwas engere und dadurch möglicherweise mühsahmere Einstieg. Weil der
Rahmen bei einem Rahmenakku zusätzlich verstärkt sein muss, ist eine Ausführung mit Rahmenakku etwas schwerer als eine mit Gepäckträgerakku.
Mehr technische Einzelheiten zu der Platzierung von dem Elektrofahrrad-Akku findest du in unserer Elektrofahrradtechnik-Übersicht.
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Beachte die für deine Ansprüche richtige Platzierung des Motors. Es gibt Nabenmotoren, wobei der Motor entweder im Hinterrad oder im
Vorderrad eingebaut ist, und es gibt Mittelmotoren, wobei der Motor beim Tretlager eingebaut ist. Die Platzierung beim Tretlager bewirkt, dass
der Schwerpunkt vom Rad in der Mitte liegt, was sich für das Fahrgefühl positiv auswirkt, vor allem wenn das Rad sportlich gefahren wird.
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Beachte dass der Motor deines Elektrofahrrad stark genug für dein Rad und für die von dir befahrene Strecke ist. Zu leichte
Elektromotoren können sich schnell überhitzen, und schalten sich dann auf der halbe Strecke den Hügel hinauf aus.
Außerdem verkürzt eine regelmäßige Überbelastung eines Elektromotors dessen Lebensdauer.
Andererseits verbraucht ein Motor mit höherer Leistung mehr Strom, und dadurch ist der Akku schneller leer. Mehr
Motorleistung ist also nicht automatisch besser. Wichtig ist, dass du ein Elektrorad wählst, das für deine Anforderungen
richtig ist. Mehr technische Einzelheiten zu Elektrofahrräder findest du in unserer Elektrofahrradtechnik-Übersicht.
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Es gibt bei Akkus für Elektrofahrräder sehr große Unterschiede in der Qualität, die sich meistens auch wieder deutlich im Preis spiegeln.
Ein modernes E-bike hat einen Akku mit Lithium-Ion-Zellen, wobei die Nachteile von Kapazitätsverlust durch ungünstig gewählte Ladezyklen
der Vergangenheit angehören.
Vergewissere dich weiter, dass der Akku deines E-Bikes eine für deine Anspruche richtige Kapazität hat. Überlege
dir vorher, wie lange die Strecken, die du ohne Aufladen fahren willst, sind und unter welchen Gegebenheiten (Winter, hügelig, mit Gepäck/Einkäufen, usw)
du sie meistern willst. Da der Preis des Akkus auch stark von der Kapazität abhängig ist, ist es daher wichtig, den Akku mit der für dich richtigen Kapazität zu kaufen.
In dem von Bosch zur Verfügung gestellten
Ebike Reichweiten Rechner kannst du abschätzen, welche Akkukapazität für dich richtig ist.
Für den richtigen Umgang mit E-Bike Akkus schaust du bitte noch unseren Ratgeber für E-Bike Akkus an.
- Ein wichtiger Tipp, kaufe ein Elektrofahrrad mit bewährten Marken-Komponenten. Vorsicht bei branchenfremden Anbietern mit
Einmalangeboten für Elektrofahrräder. Diese Elektroräder benützen zwar oft sehr preiswerte Komponenten, die dafür aber manchmal von zweifelhafte Qualität sind.
Am besten kaufst du Markenartikel eines Herstellers mit langjähriger Erfahrung mit Elektrorädern, weil es bei diesem Hersteller
wahrscheinlicher ist, dass er sich auch langfristig verpflichtet fühlt, Ersatzteile und ein Wartungsangebot anzubieten. Du willst
ja nicht ein Probekunde eines Herstellers sein, der zwar billig oder kurzfristig anbietet, aber dich dann nachher bei der Garantie,
Ersatzteilen oder etwaigen Wartungsproblemen im Stich lässt.
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Schließlich: lass dich beim Kauf in einem Fachgeschäft beraten und mach eine Probefahrt, bevor du das Elektrofahrrad kaufst. E-Bikes sind nicht
billig, und wie beim Kauf von jedem Rad, ist es auch hier wichtig, dass du das für dich richtige Rad wählst, damit du dann jahrelang Freude
damit hast.
Ein weiterer Vorteil der Anschaffung eines Elektrorades über ein Fachgeschäft ist, dass der Fachhandel dich auch lange nachdem die Garantie
auf dein Rad verstrichen ist bei etwaigen Problemen helfen kann, was bei Einmal-Anbietern oft anders ist. Ausserdem ist der Fachhandel aus
Haftungsgründen nicht interressiert Elektroräder zu warten oder reparieren die er selber nicht geliefert hat oder wofür er nicht die richtige
Schulung bekommen hat.
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Besuche uns im
Stadtradler Shop in Wien! Wir haben eine schöne Kollektion von hochwertigen Elektrofahrrädern der Marken Gazelle, Tenways und Azor. Hier findest du
unsere Ratgeber für die
Elektrofahrräder von Gazelle, die größte Fahrradmarke von Holland.
- Technik-interessiert? Dann findest du hier eine
Elektrofahrradtechnik-Übersicht mit den wichtigsten technischen Aspekten von Elektrofahrrädern.